Ich habe angefangen den Kopfstand zu üben, weil mir Kraft in den Armen und im Bauch fehlt und ich meine Körperspannung trainieren wollte. Meinen Körper bestmöglichst nutzen zu können hat für mich etwas mit Freiheit zu tun – die Kraft und Ausdauer zu haben, um alles tun zu können was ich möchte – wandern, klettern und schwimmen zum Beispiel. Ich möchte meinen Körper soweit beherrschen, dass er mich nicht einschränkt, sondern mir ermöglicht weiter gehen zu können und auch gesund zu sein. Ich weiß, dass es auch anders sein kann und habe mich lange Zeit sehr unwohl in meinem Körper gefühlt. Deshalb schätze ich es jetzt umso mehr die Kraft zu haben bestimmte Asanas (Körperhaltungen) ausführen zu können, fit und allgemein gesund zu sein.
Natürlich ist das auch ein Aspekt des Yoga – den Körper zu nutzen, zu ehren, zu pflegen und kontrollieren zu können, aber an sich hat das Beherrschen eines Kopfstands für mich nichts mit dem Yogaweg an sich zu tun. Vor ein paar Jahren dachte ich noch, dass ein guter Yogi einen Kopfstand machen können muss, aber heute weiß ich, dass das Praktizieren der Asanas nur wenig mit Yoga an sich zu tun hat.
Du kannst ein guter Yogi sein und keinen Kopfstand können oder du kannst keine Ahnung von Yoga haben und trotzdem sportlich genug sein, um einen Kopfstand können. Letztendlich sagt Beides nichts über dich als Menschen aus.
Yoga ist für mich vor allem das Beherrschen des Geistes. Dazu gehören die Dinge die ich im täglichen Leben denke und wie ich dadurch auch handle. Es ist die Art, wie ich mit mir umgehe und wie ich die Menschen in meinem Umfeld behandle, wie gut ich mich konzentrieren und bei mir selbst bleiben kann. Natürlich gehört dazu auch, wie ich mich bewege und atme, aber auch diese Aspekte entspringen meinem Innenleben.
Alles was wir sind, haben und tun beginnt in uns und deshalb sind Asanas für mich ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck, um mir selbst näher zu kommen. Sie sind nicht der Mittelpunkt meiner Praxis. Sie bereiten mich gut darauf vor, aufrecht und bequem bei der Meditation sitzen zu können und sie bringen mich an meine Grenzen und helfen mir darüber hinauszugehen. Erst mental, dann körperlich.
Mein Ziel im Yoga ist nicht der Kopfstand, der Spagat oder der Skorpion. Mein Ziel ist in Verbindung zu kommen – mit mir und allem was ist. In Liebe und Frieden zu leben. Mich selbst zu verwirklichen. Das ist Yoga.
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